Team Lead Sustainability & Business Operations, toom Baumarkt GmbH
Team Lead Sustainability & Business Operations toom Baumarkt GmbH
Jahrgang: 1992 | Geschäftssitz: Bottrop
Nachhaltigkeit im Handel | Nachhaltigkeit im Gartenbau | nachhaltige Prozessoptimierung |
Nachhaltigkeitsstrategie | True Cost Accounting im Lebensmittel- und Landnutzungssystem
Podiumsdiskussionen | Workshops | Keynote Speakerin | Interviews | Podcasts | Beiratstätigkeit
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#landusechange #prozessoptimierung #retail
Ich bin für die Konzeption und Umsetzung der REWE Group / toom Baumarkt Nachhaltigkeitsstrategie im Einkaufsbereich Topfpflanzen für toom Baumarkt, REWE und PENNY, sowie für das REWE Group eigene Erdenwerk Gebrüder Mayer zuständig. Zudem bin ich übergeordnete Ansprechpartnerin für sämtliche biodiversitätsrelevanten Themen bei toom. Zusammen mit meinem Team leite ich unternehmensübergreifende Projekte mit dem Ziel, die Lieferketten im Gartenbau global zu transformieren und ökologisch und sozial nachhaltiger zu gestalten. Die Identifikation und Analyse ökologischer und sozialer Optimierungspotenziale unter Berücksichtigung ökonomischer Kriterien, eine enge Zusammenarbeit mit internen und externen, nationalen und internationalen Stakeholdern aus Wirtschaft, Verbänden, Politik und NGOs prägen meinen Arbeitsalltag. Darüber hinaus bin ich Mitglied in verschiedenen nationalen und internationalen Arbeitsgruppen u.a. im Bereich Zertifizierungen oder zur Torfminderungsstrategie des Bundeslandwirtschaftsministeriums.
Vermutlich durch meinen Antrieb und meine Leidenschaft, die Welt durch meine Arbeit ein Stück besser machen zu wollen. Ich möchte Nachhaltigkeit im Unternehmen aktiv gestalten und dadurch beweisen, dass sich Nachhaltigkeit und unternehmerischer Erfolg nicht ausschließen, sondern einander bedingen.
Ich habe mich bereits während meines Bachelorstudiums mit dem Thema Nachhaltigkeit befasst und meine Bachelorarbeit zu der Relevanz privater Nachhaltigkeitslabel für die Kaufentscheidung von Konsument:innen verfasst. 2019 habe ich dann beschlossen, alles auf eine Karte zu setzen und mein berufliches Wirken vollständig auf das Thema Nachhaltigkeit auszurichten. Kombiniert mit einem MBA in Sustainability Management arbeite ich mit Gewissenhaftigkeit, Kunden- sowie Lösungsorientierung und unternehmerischem Denken daran, ökonomische, ökologische und soziale Entwicklungsziele in Einklang zu bringen.
Es gilt das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich zu betrachten. Angefangen vom Beginn der Lieferkette, wo es um faire Löhne und gerechte Arbeitsbedingungen geht. Die Pflanzenzüchtung ist angehalten Sorten zu kreieren, die widerstandsfähiger gegen Auswirkungen des Klimawandels sind und einen Mehrwert für Insekten zur Förderung der Artenvielfalt bieten. Im Gartenbau selbst geht es insbesondere um die Reduzierung von Pflanzenschutzmittel- und Torfeinsatz. Wir als Handel müssen die nachhaltigeren Produkte so anbieten, dass sie für Konsument:innen erlebbar werden und Emotionen kreieren. Allein mit Informationskampagnen kommen wir meiner Meinung nach nicht weiter.
Eine wesentliche Herausforderung nicht nur bei uns, sondern des gesamten Konsumgütermarktes ist, dass die Produktpreise aktuell nicht die wahren Kosten widerspiegeln. Das heißt konkret, dass ökologische und soziale Kosten eines Produktes heute im Verkaufspreis nicht eingepreist sind. Nehmen wir z.B. die gesundheitlichen Folgekosten durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft oder die höheren Kosten der Wasseraufbereitung durch hohe Nitratwerte im Grundwasser aufgrund von Überdüngung. Diese Kosten trägt heute die Gesellschaft. Gleiches gilt für das Lohngefüge in Drittländern, wo viele unserer Agrarprodukte produziert werden. Existenzsichernde Löhne sind hier ein zentrales Thema, das noch lange keine Selbstverständlichkeit ist.
Wir müssen dahin kommen, dass der Preis eines Produktes die Kosten widerspiegelt, die tatsächlich bei der Produktion entstanden sind. True Cost Accounting bietet eine Methodik zur Berechnung dieser Kosten. Konsequent angewendet, können dadurch nachhaltige Produkte und Geschäftsmodelle gefördert werden.
Eine weitere Herausforderung ist die Kommunikation unseres Nachhaltigkeitsengagements an Verbraucher:innen. Pflanzen werden meist emotionsgesteuert gekauft, Nachhaltigkeit spielt aktuell noch eine untergeordnete Rolle oder wird bei „grünen“ Produkten schon per se vorausgesetzt. Hier arbeite ich daran, über verschiedene Kommunikationskanäle Konsumsent:innen zu erreichen und zu sensibilisieren, ohne sie mit Informationen zu überfrachten.
Der Handel bildet die Schnittstelle zwischen der Produktion und den Konsument:innen. Er kann also auf beiden Seiten Wirkung erzielen. Auf der Produktionsseite können wir Anforderungen an unsere Produzent:innen formulieren, um ökologische und soziale Aspekte in den Lieferketten zu verbessern und Produkte nachhaltiger zu gestalten. Auf der anderen Seite können wir nachhaltigere Angebote für unsere Kund:innen ausbauen, erlebbar machen und für einen nachhaltigeren Konsum sensibilisieren.
Seid mutig, hartnäckig und verfolgt mit Kreativität und Leidenschaft den Weg der Nachhaltigkeit. Hinterfragt bestehende Prozesse, inspiriert andere mit euren Ideen, sucht euch Gleichgesinnte. Lasst euch nicht entmutigen von der Komplexität, die Nachhaltigkeit mit sich bringt. Gerade darin liegt die Herausforderung und auch die Möglichkeit, Neues zu schaffen. Dabei geht es nicht nur um das eigene Konsumverhalten, sondern darum, die Welt zusammen ein Stück besser, nachhaltiger zu machen.
Beruflich arbeite ich mit Leidenschaft und Hingabe an unternehmensübergreifenden Projekten mit dem Ziel, die Lieferketten im Gartenbau global zu transformieren und ökologisch und sozial nachhaltiger zu gestalten. Dies natürlich vor dem Hintergrund nachhaltigere Sortimente zu kreieren und für Kund:innen erlebbar zu machen.
Privat begeistere ich mich sehr für das Thema Minimalismus. Bevor ich etwas Neues kaufe, hinterfrage ich erst, ob ich das Produkt wirklich brauche. Falls ja schaue ich, ob es mein Wunschprodukt gebraucht gibt, bevor ich etwas neu kaufe. Hierfür sensibilisiere ich auch in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Dozentin im Fachbereich „Nachhaltig Leben“ an der VHS Neuss, wo ich regelmäßig ein Tauschcafé organisiere. Lebensmittel kaufe ich vorwiegend in Bio-Qualität und ernähre mit seit einigen Jahren konsequent vegetarisch.
Ich möchte die Welt zu einem besseren Ort machen. Respekt und Wertschätzung Mensch, Natur und Umwelt gegenüber sind für mich sehr zentrale Werte. In unserem aktuellen Wirtschaftssystem werden diese meines Erachtens nach heute nicht genug berücksichtigt. Das möchte ich ändern.
Privat möchte ich andere dazu inspirieren, auch ihre Konsumgewohnheiten zu hinterfragen. Wichtig ist mir dabei, auf keinen Fall belehrend zu sein, sondern vielmehr vorzuleben und mein Wissen weiterzugeben, wenn ich gefragt werde.
„Revolutionäre Einigung: Handel und Konsumgüterindustrie verpflichten sich ab sofort zur Zahlung und Auslobung der wahren Preise für sämtliche Produkte.“