• Louisa Dellert

    Louisa Dellert

    Social Media Expertin, Gründerin aufrichtig media GmbH

    BildungFuturelifestyleKommunikationStart-up
    In einer Welt, die nicht zu 100% nachhaltig ist, können wir auch nicht 100% nachhaltig sein. Für unseren Planeten und die nachkommenden Generationen können wir aber unser Bestes geben.

Diese Influencerin macht Umweltschutz massentauglich


Louisa Dellert

 

Person

Social Media Expertin, Keynote Speakerin, Content Creatorin, Gründerin aufrichtig media GmbH

Jahrgang: 1989 | Geschäftssitz: Berlin

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Louisa Dellert berät Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeitskommunikation und Social Media-Marketing. Klimaschutz ist ihr wichtig – schon seit 2017 transportiert sie nachhaltige Transformationsprozesse raus aus der grünen Bubble in den Mainstream. Sie versteht sich als Brückenbauerin zwischen Unternehmen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und deren Zielgruppen, denen faire Lieferketten, ressourcenschonende Produktion und aufrichtige Kommunikation immer wichtiger werden. Auf Instagram, Linkedin und Tiktok diskutiert sie täglich mit mehr als einer halbe Millionen Menschen über gesellschaftsrelevante Themen.

 

Themen

Nachhaltigkeit (Less Waste, Natur- und Klimaschutz, Fair Fashion) | Politik | Selbstliebe

 

Einsatzgebiete

Moderatorin | Speakerin | Panel-Teilnehmerin | Workshops

 

#zerowaste #selflove #sustainability #saveearth #noplanetb #goodvibes #politik #berlin #naturelover #bodypositivity #recycling #zukunft #öko #workout #bodylove #fitness

Louisa Dellert – Futurewoman
 

Interview

Was genau machst Du beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit?

Als Content Creatorin - oder von mir aus auch Influencerin - versuche ich, meine Community für das Thema Nachhaltigkeit zu begeistern und über Themen rund um die Klimakrise und den Umweltschutz aufzuklären.

Mit meiner Agentur "aufrichtig media" habe ich mich neben der Beratung zum Thema Social Media Marketing auch auf das Coaching in Sachen Nachhaltigkeitskommunikation fokussiert. Unternehmen müssen lernen, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Trend ist und Greenwashing langfristig nicht nur unseren Planeten, sondern auch die eigene Glaubwürdigkeit zerstört.

Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Mein Werdegang ist durchaus außergewöhnlich, Mein Weg ging vom Familienbetrieb, wo ich auf Dächern stand und Photovoltaikanlagen installiert und Wechselrichter eingerichtet habe, über die Karriere als Fitness-Influencerin, bis hin zum Thema Nachhaltigkeit. Zunächst gründete ich den Online Shop "NATURALOU" für nachhaltigere und plastikfreie Produkte. Auch mein Kanal auf Instagram wurde immer politischer. Nachhaltigkeit war und ist mein Thema. Heute habe ich zwei Bücher geschrieben, die Beratungsagentur "aufrichtig Media" und die Produktionsfirma "bright+bolder media" mitgegründet und moderiere die NDR Talkshow deep&deutlich.

Wie ich das alles erreicht habe? Mit meiner Karriere als Fitness-Influencerin war ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort und dann kam viel Arbeit und der Wille, sich und diese Welt verändern zu wollen, dazu. Stillstand ist nicht so mein Ding. Ich höre gerne zu und lerne.

Hat Nachhaltigkeit schon immer eine Rolle gespielt in Deinem Leben oder gab es den berühmten Change?

Bei mir kann man wohl von dem berühmten Change sprechen! Dieser Change fand 2017 bei einem Urlaub auf Malta statt. Hier ist mir zum ersten Mal die unglaubliche Plastikverschmutzung im Meer aufgefallen. Zunächst habe ich mich nur darüber geärgert, dass ich keine schönen Unterwasserbilder von mir machen konnte, weil um mich herum überall Müll schwamm. Erst abends im Hotelzimmer wurde mir bewusst, wie unreflektiert mein Verhalten in diesem Moment war. Ich fing an, mich für das Thema zu interessieren und auch meinen eigenen Plastikkonsum im Privaten zu reduzieren. Ein Jahr später kam es dann zur Gründung von NATURALOU, meinem Online Shop für wiederverwendbare und nachhaltigere Produkte.

Egal ob auf Social Media oder in der Beratung mit Unternehmen, eins wird mir immer wieder bewusst: Die Konsument:innen werden immer mündiger und nehmen leere Versprechungen und grün lackierte Werbeslogans nicht mehr nur hin. Es wird viel mehr hinterfragt und das auch sehr kritisch. Auch ich muss mich dieser Kritik oft stellen. Dabei ist es schwer, die Balance zu finden. In einer nicht nachhaltigen Welt kann keiner von uns 100% nachhaltig sein. Das können wir weder von Unternehmen und erst recht nicht von Individuen verlangen. Aber wir können verlangen, dass wir transparent über die Herausforderungen und die FuckUps sprechen. Ich plädiere für mehr Ehrlichkeit in diesem Bereich.

An welchen Punkten stößt Du, stößt Dein Unternehmen oder Deine Branche an Grenzen in der Nachhaltigkeit und wie löst Ihr diese Herausforderung?

Zunächst müssen wir uns immer wieder bewusst machen, dass man in einer nicht nachhaltigen Welt nicht 100% nachhaltig sein kann. Unser gesamtes Verhalten hat Auswirkungen auf unseren Planeten. Die größte Herausforderung ist wahrscheinlich die Kommunikation. In Sachen Nachhaltigkeit stoßen Welten aufeinander - vom Aktivisten aus Lüzerath bis hin zum Klimaskeptiker, der seinen Status Quo nicht verlieren will, ist alles dabei. Sobald man sich mit dem Thema beschäftigt, wird man schnell in die Aktivismus-Schublade gepackt. Dem einen ist man zu radikal, weil man über die Erkenntnisse der Wissenschaft spricht, dem anderen wird man nicht deutlich genug, weil man versucht, alle Menschen mitzunehmen. In Sachen Klimakommunikation haben wir als Gesellschaft noch ein ganzes Stück Arbeit vor uns.

Wie kann Deine Arbeit oder Deine Branche dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu machen?

Mit meiner Arbeit auf Social Media mache ich auf das Thema aufmerksam und sensibilisiere Menschen für Klima- und Umweltschutz. Aufklärung und Aufmerksamkeit sind essenziell - gerade wenn sich in den Kommentarspalten viele Klimamythen tummeln und eine große Verunsicherung herrscht.
Mit der Beratungsagentur möchte ich Unternehmen zeigen, dass Nachhaltigkeit kein Trend ist. Wir alle müssen für unseren Planeten arbeiten. Unternehmen spielen hier eine wichtige Rolle. Wenn sie Prozesse nachhaltig umstellen und Innovationen vorantreiben, können sie wirklich etwas bewegen. Ich möchte dazu beitragen, dass sich Unternehmen nicht mehr nur hinter grünen Werbeversprechen verstecken, sondern sich ihrer Verantwortung bewusst werden.

Was war der Auslöser für die Gründung?

Gründung liegt wahrscheinlich in meiner DNA. Mein Papa, meine Oma und auch mein Onkel haben alle eigene Dachdeckerbetriebe. Ich bin damit aufgewachsen. Für mich war Selbständigkeit schon immer ein Thema. Das ist ein großer Vorteil. Die Angst vor dem Scheitern und der Drang nach der Sicherheit eines Angestelltenverhältnisses ist bei mir nicht sehr groß. Sollte irgendwas schiefgehen, dann finde ich etwas neues, da bin ich mir sicher.

Was waren die größten Hürden und wie hast Du diese gemeistert?

Planung. Die Selbständigkeit ist unvorhersehbar. Man kann Konzepte schreiben und Listen anlegen, dann kommt die Realität und man fängt von vorne an. Ich muss sehr flexibel sein. Das ist aber auch ein großer Vorteil. Ich darf mich ständig weiterentwickeln, mich reflektieren und dazulernen.

Was möchtest Du jungen Menschen in Sachen Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben?

Fangt im Kleinen an. Ja, auch der achtlos weggeschmissene Zigarettenstummel oder ToGo-Becher, den wir aufheben, hat einen Impact. Und bitte: Überfordert euch nicht direkt am Anfang. Nachhaltigkeit ist ein Prozess, man muss nicht direkt von 0 auf 100 gehen. Das schafft niemand.

Inspiriere uns – wie gestaltest Du Dein Arbeits- und Dein Privatleben umweltschonend?

Es gibt viele kleine Stellschrauben, die man drehen kann. Vom wiederverwendbaren Kaffeebecher und dem Brötchenbeutel für den Einkauf beim Bäcker, bis hin zur Wurmkiste, in der ich Bioabfälle kompostiere. In der Arbeitswelt ist es vor allem das Reisen. Ich bin beruflich viel unterwegs. Nachhaltig heißt dabei für mich: Bahn statt Flugzeug. Solange es möglich ist, fahren ich und auch meine Mitarbeiterin mit der Bahn. Kurzstreckenflüge gibt es nicht.

Um sich gegenseitig zu inspirieren, haben wir außerdem "Die Bessermacher" ins Leben gerufen, eine Community, an der jede:r teilnehmen kann. Hier ist das Motto: Tu Gutes und sprich darüber! Wir wollen uns gegenseitig motivieren und inspirieren.

Was treibt Dich an?

Ich höre auf die Wissenschaft und bin mir bewusst, dass unser Planet in großen Schwierigkeiten steckt. Das ist unsere Lebensgrundlage und wir haben nur die eine.

Von welcher Positiv-Schlagzeile aus Deiner Branche zum Thema Umweltschutz träumst Du?

"Unternehmen schwören Greenwashing ab - ab jetzt nur noch Zahlen und Fakten."
"Nachhaltigkeit ist kein Marketing-Gag mehr - Unternehmen einigen sich auf verbindliche Strategien."

Portraitfoto: Laura Hoffmann

 

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